Natürlich habe ich mich sehr über das neue Spielzeug gefreut und gleich mal angefangen, es auszuprobieren.
^-^
Die Sandlacke lackierte ich jeweils auf eine Hand ...
In die Teintprodukte datschte ich fröhlich mit den Fingerchen ...
die Lidschatten überzeugten mich mit einer tollen seidigen Textur ...
... und auch Gloss und Eyeliner probierte ich aus.
... Letztendlich habe ich mich aber entschieden, nicht alle der Produkte im Wert von 20€ behalten.
Da bleiben dürfen der Gloss, Blush, Eyeliner und apricotfarbene Lidschatten, den man als Blush zweckentfremden kann.
Von den anderen Produkten werde ich mich trennen: Der Bronzer enthält groben Glitzer. Türkis steht mir auf den Lidern nicht. An den Effekt des Mascara Top Coats glaube ich nicht. Und die Sandlacke ohne Glitzer lassen meine Nagelform ziemlich verkorkst aussehen. Worauf ich aber eigentlich hinauswill:
Was will ich besitzen?
In letzter Zeit irgendwie gar nichts mehr.Die letzten Wochen lang gab es auf meinem Blog vor allem eine Form des Contents: Hauls.
USA, Post-USA, dm, Tauschgruppe, Tauschgruppe zum zweiten ... Und ein weiterer ungezeigter RIESEN-Haul steht auch noch aus.
Zeug, Zeug, Zeug.
Obwohl mir als das Neue, das ich bekomme - sei es durch's Kaufen, Tauschen oder Gewinnen - natürlich Spaß und Befriedigung bereitet, im ersten Moment jedenfalls, liege ich nun auf meinem Bett.
Leere Behältnisse liegen neben mir, ein kleiner Chaos auf meinem Nachttisch. Das Wesentliche habe ich schon verstaut und weggeräumt, so unordentlich ist es nun auch wieder nicht. Ich habe nämlich rumsortiert und ausgemistet.
Chaotisch geht es vor allem in meinem Kopf vor, denn ein Gedanke beschäftigt mich nun schon seit Tagen: Die Idee des Minimalismus.
Und zwar nicht nur auf Beauty bezogen. Ich habe das Gefühl, unter all meinen Sachgütern begraben zu sein. Natürlich nicht wörtlich. Ich bin kein Messie oder so. In einigen Dingen habe ich weniger Dinge als der Durchschnitt, in anderen mehr. Im Post zu meiner Beautysammlung, der nun auch schon recht veraltet ist, könnt ihr sehen, dass ich kein akuter Notfall für das RTL Messie-Team bin.
Und dennoch ist das mir alles doch schon zuviel. Für mich persönlich habe ich festgestellt:
Dinge binden.
Dinge binden mich an einen bestimmten Ort. Je mehr man besitzt, desto schwerer macht dieses wertbeladene Zeug es mir, es hinter mir zu lassen.
Dinge binden mein Geld: Es ist leicht, Geld gegen Dinge zu tauschen, dafür umso schwerer, aus besessenen Dingen wieder das Geld herauszulösen.
Dinge binden meine Zeit und Konzentration, indem sie fordern, dass ich sie instand halte und sie hege und pflege.
Und ganz ehrlich? Darauf habe ich überhaupt keine Lust mehr. Mein Ziel ist nun: Ich will mich frei machen von dieser schieren Masse an Sachgütern.
Ich weiß auch: Freiheit ist nicht gleich Freiheit von Besitz. Genauso wie ich weiß, dass es unrealistisch für mich ist, nach dem 100-Dinge-Prinzip zu leben, fürs Erste jedenfalls
Dennoch bin ich davon überzeugt, dass Minimalismus für mich persönlich einen Gewinn an Einfachheit und Lebensqualität darstellen wird.
Ich werde daher ankündigen, dass auch mein Blog sich nun in Zukunft hoffentlich (!) nicht mehr nur hundertprozentig aus beautyrelated stuff bestehen wird. Ich hatte ganz vergessen, dass mein Blog eigentlich nicht als ausschließlicher Beautyblog gedacht war. Immerhin ist er nach mir benannt und ich bestehe auch aus mehr als nur Schminke, richtig?
Auch mein digitales Leben will ich downsizen. Instagram, FB, Whatsapp und Bloggerwelt - macht alles Spaß. Kostet aber auch Unmengen Zeit, macht mich auf fremde Besitztümer und / oder Leben neidisch und fixt mich ohne Ende an. Ich beobachte mein Kaufverhalten nämlich recht genau und mir ist folgendes aufgefallen: Seit Anfang 2013 bewegte ich mich wieder als Leserin der Beautywelt und seit September bin ich selbst wieder am Bloggen. Und nun ratet mal, wann meine Ausgaben für Beautykram, Nagellack und Co. am meisten gestiegen sind? - Genau.
Der Text ist teilweise etwas wirr und pathetisch, genauso wie ich es mag. ^^